Günter Verheugen, Vizepräsident der EU-Kommission, mahnte laut Berliner Zeitung während der Tagung, dass sich die Europäische Union keine Auszeit im Weltraum erlauben darf. Sonst habe sie es auf politischer und wirtschaftlicher Ebene sehr schwer, mit den Großmächten und den aufstrebenden asiatischen Staaten mitzuhalten. Gleichzeitig präsentierte Verheugen eine Initiative zum Aufbau eines globalen Netzes von Beobachtungssatelliten für die zivile und militärische Nutzung. So soll ab 2014 ein Erdbeobachtungssystem unter dem Namen GMES mit 30 Satelliten komplett einsatzfähig sein. Mit dem System könnten dann von jedem beliebigen Punkt der Erde Bilder und Messdaten geliefert werden. Somit wäre es zum Beispiel möglich, illegale Rodungen von Regenwaldflächen zu erkennen. Dienste für Landnutzung, Meeresinformationen und Unterstützung bei Klima- und Naturkatastrophne sollen bereits nächstes Jahr einsatzbereit sein. Bis 2011 sollen fünf neue Satelliten in die Erdumlaufbahn gebracht und mit 25 bereits vorhandenden Satelliten und Messeinrichtungen vernetzt werden.
Mit dem Erdbeobachtungsprogramm GMES wäre die europäische Politik unabhängiger von Fremdinformationen. Zudem würden Forschung und Wirtschaft von GMES profitieren. Die Gesamtkosten werden auf 2,4 Milliarden Euro beziffert. Die bisherigen Gelder stammen aus dem EU-Haushalt und den nationalen Forschungsetats. GMES und die Europäische Weltraumagentur ESA sind ein Kooperationsprojekt der Europäischen Union.