Im Dezember war die Freude noch gross, das es zu Weihnachten endlich mal wieder richtig winterlich wurde und schneite. An Silvester ist man hier Eis und Schnee ohnehin gewohnt und nach Neujahr war vor allem die Freude an den Wintersportmöglichkeiten gross.

Es wurde Schnee geworfen, Schlitten gefahren und Schlittschuh gelaufen was das Zeug hält. Nach einer Weile konnte die Freude am schönen Weiss die Nachteile nicht mehr aufwiegen. Lebensgefährliche herabfallende Eiszapfen, Schneebretter, spiegelglatte Bordsteine und ungeräumte Strassen.

In Zehlendorf und Köpenick forderten die ungeräumten Strassenzüge sogar zwei Todesopfer. Ein 75-jähriger Mann und eine 73-jährige Frau starben an den Folgen eines Sturzes auf dem Glatteis.

Rund 500 Menschen, vor allem Fussgänger verletzten sich auf Grund von "witterungsbedingten Unfällen", wie man das beschönigend nennt.

Eine Zahl die hoffentlich nicht mehr steigen wird, nachdem zur Zeit Plusgrade in Berlin herrschen und Hans-Werner Voß vom "Deutschen Wetterdienst" prophezeit: „Der harte Winter kommt nicht mehr zurück“.

So werden die Berliner nun vermutlich von Schuhspikes auf Gummistiefel umsteigen, um durch kniehohen Schneematsch und knöcheltiefe Pfützen zu waten. Wenn es nicht wieder friert und schneit wird Berlin etwa drei Wochen lang schmuddeligen Venedigcharme versprühen, bis alle Eis- und Schneereste Geschichte sind.

Was dann bleibt ist eine Mondlandschaft aus Streugut.