Enrico Centonze wollte das Rettungspaket der Bundesregierung für Banken "visuell darstellen" und zu diesem Zweck goldene und silberne Rettungsfahnen aus Rettungsdecken vor dem Reichstag wehen lassen. Für jede zur Verfügung gestellte Milliarde eine. So sollten fünfhundert davon, an Stangen in den Boden gesteckt, bis zum Abend vor dem Reichstag im Wind glitzern.

Rund 100 Rettungsfahnen konnten aufgestellt werden, bis die Polizei eintraf. Die Ordnungshüter hatten von Berufs wegen was gegen die Kunstaktion, das erklärte Sandra Viehweg vom Abschnitt 34. Der Künstler hatte die Aktion nicht angemeldet und genehmigen lassen, sondern ganz spontan durchgeführt, was

so leider nicht erlaubt so. Also keine Ausnahmen möglich im Dienste der Kunst.

Dennoch war der Künstler zufrieden. "Wir hätten nicht gedacht, dass wir so viele aufstellen könnten". Und immerhin konnten die Fahnen zwei Stunden wehen und wurden dabei von geschätzten 500 bis 1000 Zuschauern bewundert.

Die 500 Fahnen nehme Centonze nun mit nach Hause. "Möglich, dass wir sie nächste Woche woanders platzieren", sagte er in einem Interview für die "Schweizerische Depeschenagentur". Denn Deutschland habe er nur zufällig ausgewählt, da er hier vom Rettungspaket erfahren habe und die Aktion am schnellsten durchzuführen gewesen sei.

Ähnliche Projekte mit Fahnen hat Centonze bereits in Zürich, London und Prag durchgeführt.