Die Auwaldzecke kann wie der Holzbock Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz: FSME, übertragen.

Was kennzeichnet die Auwaldzecke?
Der lateinische, also wissenschaftliche Name der Auwaldzecke lautet „Dermacentor reticulatus“. Sie ist eine heimische Art und gehört zur Gattung der Buntzecken. Die Auwaldzecke ist groß mit einem auffällig gemusterten Rückenschild. Normalerweise ist ein Wildtier der Wirt einer Buntzecke. Erwachsene Buntzecken befallen auch Haustiere wie Hunde und Katzen.

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Welche FSME-Symptome gibt es?
Eine FSME-Infektion verläuft oftmals mild, anfangs oftmals mit grippeähnlichen Symptomen: Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit. Einige Erkrankte habe eine schwereren Verlauf, manchmal mit einer Entzündung der Hirnhaut, des Gehirns oder des Rückenmarks: Wenn die Krankheit ausgebrochen ist, dann können nur die Symptome behandelt werden. Für etwa ein Prozent der an FSME-Patienten und -Patientinnen endet die Krankheit tödlich.

In Zecken-Risikogebieten liegt die Wahrscheinlichkeit, sich durch einen Zeckenbiss mit FSME zu infizieren, bei einer Spanne von 1 zu 50 bis 1 zu 100. Das Robert-Koch-Institut veröffentlicht regelmäßig eine „Karte der FSME-Risikogebiete“. Neu ausgewiesen wurden darauf zum Beispiel Kreise in Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Sachsen. Insgesamt gibt es derzeit 175 Zecken-Risikogebiete in Deutschland.

Gibt es eine Impfung gegen FSME?
Insgesamt hat sich die Anzahl FSME-Fälle verringert: 2021 wurden 416 FSME-Fälle gemeldet, 2020 waren es 712 Fälle – was daran liegen könnte, dass wegen der Corona-Pandemie 2021 weniger Leute draußen waren. Nach wie vor gibt es die meisten FSME-Erkrankungen in Bayern und Baden-Württemberg.

In Risikogebieten wird dazu geraten, sich gegen FSME impfen zu lassen – eine Impfung gegen die auch von Zecken übertragene Borreliose gibt es nicht. Die Borreliose ist ebenfalls deutschlandweit verbreitet.

Zehn Tropenzecken wurden 2021 laut einer Pressemitteilung der Universität Hohenheim eingesendet. In den Jahren 2019 und 2020 waren es insgesamt 191: „In den beiden Jahren hatten wir warme Sommer mit langen Trockenperioden, während die Temperaturen 2021 niedriger waren. Das deutet darauf hin, dass die Entwicklung der Tropenzecke von den Wetterbedingungen abhängt“, so die Parasitologin Prof. Ute Mackenstedt.