Laut einer Meldung der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vom 3. März 2017 nutzen 70 Prozent der Kinder im Krippen- und Kita-Alter das Handy ihrer Eltern länger als 30 Minuten pro Tag.

Für diese Prozentzahl seien bis Anfang März über 3.000 Früherkennungsuntersuchungen bei Kindern und Befragungen von Eltern ausgewertet worden, so der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Handynutzung beim Kind: Was sollten Eltern beachten?
In den Händen von kleinen Kindern habe ein Handy „eigentlich nichts zu suchen“. Das sagt Uwe Büschung, Leiter des 23. Kongresses für Jugendmedizin in Weimar, der vom 3. bis zum 5. März 2017 stattfand.

Warum sagt er das? Weil es bekannt sei, dass übermäßiger Medienkonsum bei Kindern dazu führen

kann, dass es in ihrer Sprachentwicklung zu einer Verzögerung kommt. Es gebe auch einen Zusammenhang zwischen zu hoher Mediennutzung und dem Entstehen einer Aufmerksamkeits-Defizit-Störung bei Kindern.

Als Schlussfolgerung aus dem Zwischenresultat fordert der BVKJ, dass Eltern kleiner Kinder intensiver beraten werden sollen: zum einen über den Umgang mit elektronischen Medien und zum anderen über die Vorbeugung einer Online-Sucht.

„Bei älteren Kindern und Jugendlichen sei das auch Teil der ärztlichen Vorsorgeuntersuchungen“, heißt es in der dpa-Meldung. Der Verband sprach diesbezüglich von einem „Flickenteppich“ bei den Früherkennungsuntersuchungen für Kinder und Jugendliche, weil die Kosten dafür nicht von allen gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.

Blikk-Studie – was ist das?
Insgesamt sollen für die Blikk-Studie 6.000 Kinder-Untersuchungen im gesamten Bundesgebiet durchgeführt werden, um herauszufinden, ob und wie sie Medien nutzen. Das Alter der Kinder reicht bis 13 Jahre (Vorsorgeuntersuchungen U3 bis J1).

Die Buchstaben in der Abkürzung „Blikk“ stehen für „Bewältigung“, „Lernverhalten“, „Intelligenz“, „Kompetenz“ und „Kommunikation“. Der ausführliche, offizielle Name des Projekts lautet „BLIKK-Medien – Bewältigung, Lernverhalten, Intelligenz und Krankheiten – Kinder und Jugendliche im Umgang mit elektronischen Medien“.

An der Durchführung und Auswertung der Blikk-Studie beteiligt sind neben dem BVKJ, dessen Stiftung Kind und Jugend sowie die Rheinische Fachhochschule Köln und die Universität Duisburg-Essen.

Nähere Informationen dazu gibt es online unter www.stiftung-kind-und-jugend.de.