Durch das Pucken soll ein Baby während seiner ersten Lebenswochen beziehungsweise Lebensmonate einen ruhigeren Schlaf haben. Vor allem sogenannte Schreibabys würden davon profitieren. Andererseits scheint es unter den Forschern, die sich mit dem Thema Pucken wissenschaftlich auseinandersetzen, unterschiedliche Ansichten zu geben.

Was ist Pucken?
Bei dieser Wickeltechnik wird ein Säugling in Tücher eingebunden – früher waren Stoffbänder typisch. Wie Arme und Beine unter den Tüchern positioniert

werden, hängt von der gewählten Pucktechnik ab. Entweder guckt nur der Kopf heraus oder nur das Gesicht..

Befürworter dieser Technik sagen in Bezug auf den plötzlichen Kindstod – auch bekannt unter der englischen Abkürzung „SIDS“, was für „Sudden Infant Death Syndrome“ steht –, dass das Pucken die Rückenlage begünstige. Und dieser Umstand trage zu einer Verringerung der Todesgefahr. Kritiker meinen hingegen, die Gefahr steige bei gepuckten Babys.

Ist Pucken gefährlich?
Unter www.kinderaerzte-im-netz.de wurde Anfang Juli 2015 in einer Pressemeldung des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (erneut) vom Pucken abgeraten. Als Begründung wird auf eine aktuelle Studie australischer und US-amerikanischer Wissenschaftler verwiesen, die in der Fachzeitschrift „Pediatrics“ veröffentlicht wurde: Das Kindstodrisiko sei 60 Prozent höher. Des Weiteren komme es wegen des Puckens zu Fehlstellungen der Hüfte.

„Diese Methode soll beruhigend wirken. Doch neben dem erhöhten SIDS-Risiko besteht die Gefahr, dass Nerven abgeklemmt werden und Hüftfehlstellungen gefördert werden“, wird Dr. Hermann Josef Kahl, Bundespressesprecher des BVKJ, zitiert.

Vor allem wenn Babys mit rund vier Monaten anfangen, sich um die eigene Achse zu drehen, also die Lage zu wechseln, erhöhe sich das SIDS-Risiko um das 13-Fache. Dr. Kahl: „Insbesondere bei zunehmend warmen Temperaturen kann gepuckten Babys zu heiß werden, sodass sie einen Hitzschlag erleiden können.“