Das hat sich noch kein deutsches Regierungsoberhaupt getraut, oder vielleicht auch nicht gewollt. Der "private Gedankenaustausch" mit dem Friedensnobelpreisträger stehe in der Reihe von Treffen der Kanzlerin mit anderen Religionsführern, teilte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm mit.

Wie zu erwarten war ist die chinesische Regierung davon alles andere als begeistert. Nach einem Bericht des "Handelsblatts“ wurde der deutsche Botschafter Michael Schaefer umgehend in das chinesische Außenministerium "gebeten“, sagte ein Sprecher des Ministeriums, ohne weitere Einzelheiten zu nennen.

Bereits mehrfach hat China von der Bundesregierung ein Einreiseverbot für den Friedensnobelpreisträger Dalai Lama gefordert.

Die chinesische Armee besetzt Tibet seit 1951 und betrachtet die Region seitdem als Teil Chinas. Der Dalai Lama musste 1959 nach der Niederschlagung eines Volksaufstands und einem Angriff der Chinesen auf den "Norbulingka", den Palast des religiösen Oberhauptes in Lhasa, fliehen und lebt seitdem im indischen Exil.

Der Dalai Lama gilt als Symbol des tibetischen Widerstandes. Angela Merkel hat ihn bereits 2005 bei einem Treffen kennengelernt.