Staatschef Hugo Chavez ist ein Mann, der sich im Rampenlicht wohl fühlt – die Dauerfehde mit seinem Erzfeind, den Vereinigten Staaten von Amerika, kommt ihm da gelegen.

Nun hatte er eine neue Idee, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit ist ihm gewiss. Chavez möchte die Uhren in seinem Land um dreißig Minuten vorstellen. In der sieben Stunden währenden Fernsehshow „Hallo Präsident“ machte er allen klar worum es ihm geht.

Das Mehr an Sonne hat nämlich Auswirkungen auf den Stoffwechsel. Ausgehend vom Sonnenlicht, dass auf das menschliche Gehirn positive Reize ausübt, sollen alle Venezolaner eine halbe Stunde früher aufstehen.

Sein Mitstreiter, Wissenschaftsminister Hector Navarro, war ebenfalls in der Sendung zu gegen. Er unterstrich, dass alle Bürger des Landes von diesem Vorhaben profitieren würden. Die längere Helligkeit würde sich positiv auf das Wohlbefinden, die Arbeit und das Studium auswirken.

Mit erfolgter Zeitumstellung würde Venezuela nur noch viereinhalb Stunden, statt wie bisher fünf, hinter der mitteleuropäischen Zeit liegen.

In Europa gab es schon seit Ende des 18. Jahrhunderts Überlegungen zur Einführung einer Sommerzeit. Mitte 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurde in den meisten Mitgliedsstaaten der Europäischen Union die Sommerzeit Wirklichkeit, 1994 wurden die Regelungen noch einmal vereinheitlicht.

Doch die Zweifel an einer Reduzierung des Energieverbrauchs konnten bis dato nicht ausgeräumt werden.