Besonders aktiv, und das schon seit Jahren, sind die Brandenburger. Ins märkische Fretzdorf kamen laut Veranstalter 10.000 bis 12.000 Leute, die Polizei zählte lediglich 3.000. Der Protest richtet sich gegen den geplanten Übungsplatz der Bundeswehr für Tiefflüge und Bombenabwürfe.

Die Bürgerinitiative „FREIe HEIDe“ sieht das friedliche Miteinander in Gefahr und deutet auf die Gefahren der militärischen Nutzung hin. Das Gebiet ist wirtschaftlich schlecht erschlossen und baut nun auf den Tourismus. Doch mit dem Truppenübungsplatz ist nicht an ein Erholungsgebiet zu denken: weitere Investitionen und Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel.

Standesgemäß richten Regional- und Lokalpolitiker mahnende Worte an die Entscheidungsträger des Bundes. So kam auch Brandenburgs Ministerpräsident Platzeck in die Kyritz-Ruppiner Heide und appellierte an den Verteidigungsminister Franz Josef Jung, sein Vorhaben endlich zu beenden.

Die juristischen Auseinandersetzungen zwischen Befürwortern und Gegnern des „Bombodroms“ reichen schon Jahre zurück. Dabei hat die Bürgerinitiative bereits einige Regierungen überlebt. Dennoch sah sich bisher niemand veranlasst, die Heide in die Freiheit zu entlassen – der Übungsplatz wurde erst nach dem Fall der Mauer zum Politikum, als die russischen Truppen das Brandenburger Land verließen und die NVA einen anderen Namen bekam.