Brutkasten, Ersatzeltern, und das alles noch in Gefangenschaft. Also nutzen wir die Chance und heben „Little Knut“ in den Götterrang. B.Z. und Kurier reiben sich die Hände: ein Originalfoto des Tatzenabdrucks zum Ausschneiden ist ja wohl lächerlich, fehlt nur noch der Bilderrahmen aus Elfenbein.

Der Berliner Zoo hat schon mal vorsorglich das Namensrecht für Knut angemeldet. Eifrig rechnen Kaufmänner steigende Besucherzahlen in Eintrittsgelder um und sprechen vom zoologischen Wirtschaftswunder des Souvenirs.

Und kaum kann der kleine Eisbär die Knie durchdrücken, da ist er schon Aushängeschild für internationale Konferenzen – im Auftrag der Bundesregierung: ein Marketing-Eisbär.

Warum muss ein Eisbär in einem Zoo so viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen? Der Blick sollte mal Richtung Arktis gelenkt werden, denn dort lebten und leben nämlich seine Vorfahren und Verwandten. Sie leben dort zahlreich und in natürlicher Umgebung. Aber, durch Menschengebaren verkleinert sich deren Lebensraum – Eisflächen schmelzen dahin und Eisbären mit ihnen. Einfach nur schizophren. Danke.