Long March Canteen in Kreuzberg - neue Dumpling-Oase
Bei der Gestaltung der Räume kamen vorrangig schwarze Farben und schummriges Licht zum Einsatz. An der Decke sind alte Holzbalken angebracht, Tische und Stühle stammen aus China. Absolutes Highlight ist das riesige chinesische Wandbild des Berliner Künstlers Darius Ghanai, mit kommunistisch anmutenden Szenen von fröhlichen Pionieren und glücklichen Arbeitern. Apropos, in Anlehnung an deren Arbeitskleidung wurden die Overalls der Kellnerinnen von Designer Lisa Burzin entworfen. Tres chic!
Und auch was auf dem Teller landet, verdient authentisch und außergewöhnlich (in Anbetracht des Einheitsbreis, der uns umgibt) genannt zu werden. Neben Klassikern der chinesischen Küche wie dampfende Dumplings oder Tausendjährige Eier stehen so abgefahrene Speisen wie Hühnerfüße oder Qualle auf der Karte. Der Schweinbauch in ne Wucht, der zergeht förmlich auf der Zunge.
Zur Freude aller Entscheidungs-Legastheniker: Die Gerichte sind so portioniert, dass man locker 3 bis 4 verschiedene schafft.
Übrigens: Hinter dem Long March Canteen stecken zwei, die mit dem Gastro-Geschäft eng vertraut sind. Einer von ihnen ist Mirsad Mujanovic Mime von den Yumcha Heroes.
Long March Canteen
Wrangelstraße 20
Kreuzberg, Berlin
www.longmarchcanteen.de
Öffnungszeiten
Montag bis Samstag ab 18 Uhr
15:09
Ich war am vergangenen Wochenende in dem Laden und bin nicht begeistert.
Das Essen an sich ist lecker, dass Konzept allerdings ist absoluter Mist.
Der Laden ist extrem dunkel und sehr stilunsicher eingerichtet. Die Sitzgelegenheiten sind eng und unbequem. Fast alles ist schwarz und erinnert an ein zwielichtes Etablissement aus einem schlechten Eastern. Das einzige Highlight stellt das Wandgemälde dar, was oben im Artikel auch erwähnt wird.
Am schlimmsten war aber unsere Bedienung, eine Asiatin, die es nicht lassen konnte, in jedem Halbsatz, zwei mal zu erwähnen, dass hier alles anders wäre und dabei eine Art und Weise an den Tag legte, dass man gerne ausholen wollte. Sie tat so, also wäre man dumm - sind wir nicht - und sie hätte die Weisheit mit Löffeln gefressen - hatte sie nicht. Man merke an den hohlen Phrasen und der ausgeprägten Logorhö, dass man da eigentlich einen sehr "armen" aber extremst unangenehmen Menschen vor sich hatte.
Das Essen an sich war wie eingangs erwähnt schmackhaft. Problem war eher, dass es keine Beilagen gab. Meine explizite Frage, ob wir noch eine Schüssel Reis bekommen könnten wurde abschlägig beschieden und nochmal die Gelegenheit genutzt, mehrfach darauf hinzuweisen, dass hier alles anders wäre.
Merke: Anders - ungleich - besser!
Die Portionen sind alle winzig klein und dafür sehr teuer. Um ohne Beilage satt zu werden, muss man pro Person mit mindestens 50 Euro rechnen + Getränke. Definitv zu viel für Imbissatmosphäre und schlechte Bedienung.
Außerdem kommen die Portiönchen in zufälliger Reihenfolge und nicht für alle zusammen auf den Tisch. Imbiss, nicht Restaurant!
Die Farce zum Nachtisch spare ich mir mal jetzt.
Wer gerne richtig chinesisch essen möchte, der fährt einfach vom Ostbahnhof eine Station weiter bis zur Jannowitzbrücke und geht in die Ming Dynastie neben der chinesischen Botschaft. Wer in der Nähe ein alternatives Restaurant sucht, der kann zB. gleich um die Ecke zu "Rocco und seine Brüder" gehen. Das haben wir auch gemacht.
Meine Prognose: 6 Monate und Abflug