Es war im Jahr 1906, es soll der 8. Oktober gewesen sein: Der deutsche Friseur Karl Nessler hat das Verfahren zu Herstellung der Dauerwelle erfunden. Anders als bei der so genannten Wasserwelle, bei der die Locken nur bis zum nächsten Haarewaschen bleiben, wird bei der Dauerwelle die Struktur der Haare dauerhaft umgeformt. Dies geschieht durch chemische Prozesse und Wärmebehandlung. Als erstes wird durch Reduktionsmittel, zum Beispiel Ammoniumthioglykolat, die Eiweißstruktur der Haare verändert, so dass sie formbar werden. Dann fällen die einzelnen Haare in der Länge etwas in sich zusammen und nehmen gleichzeitig im Umfang zu. Nun passt sie sich an die Form des Lockenwicklers an. Im nächsten Schritt werden mit Oxidationsmitteln wie Wasserstoffperoxid die Eiweißstruktur wieder gefestigt. Et voilà: Die Haare sind gelockt. Im Lauf der Jahre ging die Entwicklung vom Spiralwickler über Flachwicklung, Kalt-Dauerwelle bis hin zum Afro-Look. Seit den neunziger Jahren ist die Dauerwelle nicht mehr so beliebt; glatte, natürliche Haare bestimmten die Frisurenmode. Mittlerweile heißt es aber, dass die Dauerwelle ein Comeback erlebt – und auch die Herren der Schöpfung können mit ihrer Hilfe Fülle ins Haupthaar zaubern.