Nach Angaben des Statistischen Bundesamts war in Deutschland im Jahr 2015 eine Frau bei der Geburt ihres ersten Kindes im Durchschnitt 29,6 Jahre alt. Mediziner empfehlen es Frauen, früher schwanger zu werden.

Warum? Weil mit Anfang 20 die Fruchtbarkeit höher ist – sie nimmt mit zunehmendem Alter der Frau ab – und weil da das Risiko, dass das Kind Gendefekte hat, geringer ist – es steigt mit zunehmendem Alter der Frau.

Social Freezing – was ist das?
Mit dem englischen Begriff „Social Freezing“, was übersetzt „Soziales Einfrieren“ heißt, ist Folgendes gemeint: Eine Frau lässt sich (idealerweise in jungen Jahren) unbefruchtete Eizellen entnehmen, die eingefroren werden, damit sie sich ihren Kinderwunsch (auch) später erfüllen kann. Sie handelt also vorsorglich ohne medizinischen Grund.

Dabei sollte Frau im Hinterkopf behalten, dass die Einlagerung von Eizellen keine Garantie dafür ist, dass es später tatsächlich klappt mit der Erfüllung des Kinderwunschs. Doch klar ist auch: Je jünger eine Frau ist, desto weniger Schäden haben die Eizellen.

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Einer der Gründe für Social Freezing kann sein, dass erst einmal das Ankommen im Job und Geldverdienen im Vordergrund steht. Oder der geeignete Partner fehlt noch. Oder Frau möchte sich zunächst ausleben, ehe sie die Verantwortung für ein Kind übernehmen will.

Im Übrigen gab es die Möglichkeit, Eizellen einfrieren zu lassen, anfangs nur für junge Frauen, die sich wegen einer Krebserkrankung einer Chemotherapie unterziehen mussten. Hier lag beziehungsweise liegt also kein sozialer, sondern ein medizinischer Grund fürs Eizelleneinfrieren vor.

Was kostet Social Freezing?
Der Frau werden im Normalfall 10 bis 15 Eizellen entnommen, und das mitunter verteilt auf mehrere Behandlungszyklen. Pro Zyklus liegen die Kosten in deutschen IVF-Zentren - „IVF“ steht für „In-vitro-Fertilisation“ – zurzeit etwa zwischen 3.000 bis 4.000 Euro pro Eizellenentnahme. Darin enthalten sind die für die Behandlung benötigten Medikamente.

Weitere Kosten fallen fast immer für die Lagerung der Einzellen in Behältern mit flüssigem Stickstoff an. Sollten die Einzellen später tatsächlich genutzt werden, entstehen zudem Kosten für die künstliche Befruchtung.

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Einige Firmen, zum Beispiel Apple und Facebook, bieten ihren Mitarbeiterinnen die Übernahme der Kosten fürs Social Freezing an.

Mehr Informationen und Erfahrungsberichte von Frauen zum Thema Social Freezing gibt es online unter www.social-freezing.de.