Im vergangenen Jahr sind die Preise für Bahnreisende zweimal erhöht worden. Mittlerweile schreibt die Deutsche Bahn AG schwarze Zahlen und dennoch wurden zu Beginn dieses Monats die Preise angehoben: Wer seine Fahrkarte im Internet bestellt und sie sich dann per Post nach Hause schicken lässt, muss neuerdings eine so genannte Servicegebühr für den Versand zahlen. Davor war die Zusendung kostenlos; nun müssen 3,50 Euro zusätzlich berappt werden. Wer sein Ticket per Telefon bestellt, zahlt nun einen Euro mehr – also 3,50 Euro anstatt 3,50 Euro. So weit, so gut beziehungsweise schlecht, denn die Kunden der Bahn wurden nicht über die Gebühr beziehungsweise deren Anhebung in Kenntnis gesetzt.
Seitens der Bahn wird dieser Schritt damit begründet, dass sich jeden Tag lediglich zirka 3.000 der 30.000 Internetkunden ihre Tickets auf postalischem Wege zukommen lassen: Die Mehrheit der drucke sich die Tickets selbst aus. Vielmehr seien die zusätzlichen Einnahmen von fast vier Millionen Euro eine marktübliche Gebühr für den entstehenden Mehraufwand. Anderer Meinung ist der Bundesverband der Verbraucherzentralen: Dieser sieht in der Maßnahme eine „versteckte Preiserhöhung“, die eine Tendenz der Bahn verdeutlicht, Angebote, die einen gewissen Aufwand erfordern, teurer zu machen.