In der vergangenen Woche wurde vom Verkehrsministerium die Luftfahrzeug-Elektronik-Betriebs-Verordnung novelliert. Demnach können bei Verwendung spezieller Technik, die eine Gefährdung der flugwichtigen Elektronik ausschließt, Mobilfunktelefonate geführt werden.

Trotz der gesetzlichen Zulassung wird die Lufthansa, Deutschlands größte Fluggesellschaft, weiterhin die Nutzung von Mobiltelefonen untersagen. Das klingt im ersten Moment vielleicht etwas rückschrittlich, ist aber meines Erachtens eine gute Entscheidung.

In anderen Kulturen mag das durchaus auf Kritik stoßen, aber die Deutschen sind nun mal eher ruhigere bzw. verschlossenere Zeitgenossen, die ihre Intimsphäre gewahrt wissen wollen. Ich möchte nicht erleben, das meine Sitznachbarn, ihren nächsten Verwandten genau das erzählen, was ich gerade sehe. Der Genuss wird gar nicht mehr erlebt – denn Fliegen ist Genuss.

Geschäftsreisende mögen dass vielleicht anders sehen – aber bei Inlandsdestinationen gibt es ja immer noch die Bahn, falls die Lokführer oder andere Bahner nicht gerade streiken.

Dagegen wird die Nutzung des Internet angestrebt, so dass Fluggäste nicht ganz ohne Kommunikation auskommen müssen und es nicht zu Belästigungen durch Handygespräche kommt. Ähnlich wie die Lufthansa werden auch die übrigen deutschen bekannten Fluggesellschaften vorgehen.

Anderenorts werden schon Flugzeuge mit entsprechender Technik ausgerüstet. Dazu gehören zum Beispiel die Emirates Airlines

und Ryanair. Die Air France, Quantas und Turkish Airlines experimentieren bereits mit möglicher Technik.

Aber vielleicht gibt es in Zukunft neben der Toilettenkabine auch eine Mobilfunkkapsel – schalldicht! Allerdings wäre dann die Schlange der Wartenden so lang wie das Flugzeug selbst.