Eigentlich sollte man heute nicht von Beinfreiheit reden, wenn man die Platzsituation in einem Flugzeug betrachtet – den unter Freiheit versteht man ja etwas anderes. Bisher waren wir geduldig, haben uns in den Intimbereich des Nachbarn gezwängt und das auch noch über den Wolken.

Ich versuche immer einen Gangplatz zu bekommen, ein Fensterplatz ist mir nicht wichtig. Viel wichtiger ist mir die Möglichkeit, die Beine auszustrecken oder aufs WC zu gehen, ohne den schnarchenden Nachbarn aufzuwecken.

Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) hat freilich andere Beweggründe, den Platz für Passagiere zu erweitern. Zum einen soll die Gefahr einer Reisethrombose verringert werden. Doch viel wichtiger erscheint der Gedanke, dass in einem Notfall alle Passagiere binnen 90 Sekunden das Flugzeug verlassen können.

Gerade da die Passagiere immer größer und schwerer werden, ist dies nicht mehr garantiert – die Sicherheit der Fluggäste gerät in Gefahr. Nun will sich die EASA mit nationalen Luftfahrtbehörden und Flugzeugbauern wie Boeing und Airbus zusammensetzen.

Ziel ist es, die Abstände zwischen den Sitzen zu erweitern. Die EASA möchte bis 2008 zu einem Ergebnis kommen, im günstigsten Fall sind bis dahin bereits die Bauvorschriften für Neuzulassungen geändert. Ich begrüße diese Bestrebungen, vielleicht nehme ich dann auch wieder einen Fensterplatz.