Wo liegt die Verlockung, den ehemaligen Wohnort eines verstorbenen Menschen zu besuchen – eines Menschen der eben nicht zum engeren Familienkreis gehörte? Ist es Respekt vor dem Lebenswerk, Ehrfurcht vor dem Tod, das Erweisen der letzte Ehre oder ist es einfach nur Neugier?

Die Schauspielerin Anna Nicole Smith hat es in ihrem Leben weit gebracht, sage ich. Zwar verlief ihr Leben nicht immer in geordneten Bahnen, aber genau das ist ja der Reiz des Lebens. Nun ist sie tot und soll auf den Bahamas bestattet werden, neben ihrem 2006 verstorbenen Sohn Daniel Smith.

Und schon entwickelt sich ein Touristen-Hype um ihre Wahlheimat, den Bahamas. Direkt von den Kreuzfahrtschiffen aus werden Touristen von Taxifahrern abgeholt und durch das Leben der Schauspielerin chauffiert.

Eine Attraktionen ist das "Horizons", eine Luxusvilla mit Meerblick, wo Smith mit dem Anwalt Howard K. Stern und ihrer Tochter wohnte. Aber auch das Krankenhaus in dem ihr Sohn starb und der Friedhof auf dem er beigesetzt wurde gehören zur Rundtour.

Der Tod hat eben doch etwas Reizvolles und Magisches, zumindest für die Lebenden.