Es war Ende Mai, als Wissenschaftler in der Öffentlichkeit bekanntgaben, sie hätten ein Fossil entdeckt, das der Missing Link sein könnte. Das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) hat gemeinsam mit dem englischen Sender BBC und dem US-amerikanischen History Channel einen Betrag über Ida produzieren lassen. Darin wurde das Fossil als „revolutionärer wissenschaftlicher Fund, der alles verändern wird“ betitelt.
Aber schon damals wurde Kritik geäußert: Das Fossil bringe kaum neue Erkenntnisse, meinten Experten. Die Bedeutung des Fundes sei überhöht worden. Tatsächlich wurde in der Studie der Fund nur als ein außergewöhnlicher, als ein Fund

eines gut erhaltenen Fossils einer bisher unbekannten Primatenart bezeichnet.
Im Fachmagazin „Nature“ wurde jetzt eine Studie publiziert, in der es heißt, dass das 47 Millionen Jahre alte Fossil nur ein sehr entfernter Verwandter des Menschen sein könne: Erik Seiffert von der Stony-Brook-Universität in New York und sein Team haben 360 anatomische Kennzeichen von 117 lebenden und ausgestorbenen Primatenarten einem Vergleich unterzogen, um einen Stammbaum aufzustellen. Sie sind zu dem Schluss gelangt, dass „Ida“ nicht in eine Kategorie passt wie Affen und Menschen. Das Fossil sehr eher mit Lemuren verwandt. Bilder des Fossil gibt es auf der Homepage des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“.