Wie auf der Homepage des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) Sachsen berichtet wird, sei dieser Fund enorm wichtig für die Erforschung des dritten Jahrtausends in Europa vor unserer Zeitrechnung Europa. Francois Bertemes, Prähistoriker an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, leitet die Grabungen. Der Professor sagte, dass die Anlage von Pömmelte Ähnlichkeiten mit dem englischen Stonehenge aufweise. So habe es in der Bronzezeit offenbar europaweit eine Vielzahl von Kreisgrabenanlagen gegeben. Dies lasse möglicherweise darauf schließen, dass es eine gemeinsame Tradition gegeben habe, die sich im dritten Jahrtausend vor Christus auf dem europäischen Kontinent verbreitet habe. Deshalb sei die Ausgrabungsstätte in Pömmelte ein Fund von Weltrang mit einem Stellenwert ähnlich dem der Himmelsscheibe von Nebra: „Das ist ein Schlüsselfund für das dritte Jahrtausend vor Christus. Denn damit ist klar, dass es diesen Typ von Anlagen auch auf dem Kontinent in Mitteleuropa gab“, so Bertemes weiter.
Die Vermutung liegt nahe, dass es sich bei der Kreisgrabenanlage um einen Kultort handelt. Im Unterschied zu Stonehenge wird sie nicht aus Stein, sondern aus Holz erbaut. Nach neueren englischen Forschungsergebnissen war Stonehenge ein multifunktionales Heiligtum und eine elitäre Begräbnisstätte. In Sachsen-Anhalt fanden die Wissenschaftler eindeutige Hinweise auf vergleichbare Totenrituale. Allerdings stammen die tödlichen Überreste ausschließlich Kindern und Jugendlichen.