So sagen es die Forscher des Nationalen Zentrums für Schnee- und Eis im US-Bundesstaat Colorado vorraus. "Ich würde sagen, es steht eins zu eins, dass der Nordpol abschmilzt", so Mark Serreze am Freitag auf dem US-Nachrichtensender CNN. Momentan sei der Nordpol von besonders viel, so genanntem "Ein-Jahres-Eis" bedeckt, was natürlich viel schneller schmilze als eine Eisschicht die mehrere Jahre, oder gar Jahrhunderte, Zeit hatte anzuwachsen.

Selbstverständlich ist es nicht so, das es dann am gesamten Nordpol kein Eis mehr geben wird. Soweit ist es noch nicht gekommen. Es handelt sich dabei um die Meereseisfläche. Dennoch ist die Entwicklung nicht weniger besorgniserregend. Schon im vergangenen Jahr verschwanden 90 Prozent des einjährigen Eises wieder, was einer Fläche von einer Million Quadratkilometern entsprach. " In den vergangenen zehn Sommern zuvor waren es statistisch gesehen nur 100.000 Quadratkilometer pro Jahr gewesen", so der "Spiegel".

Verschwänden nun in Laufe dieses Sommers eine Menge einjähriges Eis von über 90 oder gar 100 Prozent, wäre dies der vierte Negativrekord in Folge und für die Arktis und global eine Katastrophe. Damit gäbe es eine deutlich schnellere Schmelze am Nordpol als vom Weltklimarat IPCC vorhergesagt. Deren Experten sprachen von einer Eisfreiheit "im späteren Teil des 21. Jahrhunderts".