In der stehen fünf Studenten im Wettkampf darum, fünfzig Frauen oder Männer innerhalb eines Semesters in ihr Bett zu zerren. Was nach einem schlechten Teeniefilm klingt, nehmen Regierungsvertreter und Kirchenoberhäupter durchaus ernst.

Bayerns Familienministerin Christine Haderthauer (CSU) sagte im Interview für die „Passauer Neuen Presse“ laut "Focus": "Es ist eine verheerende Botschaft an alle Zuschauer, wenn Frauen und Männer in einer Art moderner ´Kopfgeldjagd´ zu Sexobjekten degradiert

werden.“ Auch ein Privatsender könne nicht losgelöst von jeder gesellschaftlichen Verantwortung agieren. „Jeder, der bei uns Lizenzen verliehen bekommt, hat damit auch eine bestimmte Verantwortung übertragen bekommen“. Dagegen werde bei einem solchen Format grob verstoßen.

Bei "Pro Sieben" plant man das von "Tresor TV" produzierte Format ab dem 18. Januar für eine Woche zu testen. Die Landesvorsitzende des Kinderschutzbundes Irene Johns bewertete das Konzept schlicht als "menschenverachtend", was es zweifellos ist. Doch gewiss nicht das einzige menschenverachtende Unterhaltungskonzept im deutschen Fernsehen - was keine Entschuldigung sein soll.

"Was ProSieben plant, grenzt an Kindesmissbrauch" urteilte der Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke für die „Lübecker Nachrichten“, wohl in Anbetracht des voraussichtlichen Alters von Studienanfängern und deren "Beute". „Ich protestiere gegen die Erniedrigung und den Missbrauch menschlicher Gefühle in dieser TV-Show. Hier verkommen Liebe und Sex zu pubertären machohaften Spielchen.“

Ob der Protest eine Ausstrahlung im neuen Jahr verhindern wird, bleibt abzuwarten.