Regisseur von „Die Klasse“ ist Laurent Cantet, der gemeinsam mit François Bégaudeau und
Robin Campillo das Drehbuch geschrieben hat, und zwar nach dem autobiografischen Roman „Entre les murs“ von Bégaudeau.
Daher werden im Film vor allem seine Erfahrungen als Literatur- und Französischlehrer in einer der Pariser Vorstädte geschildert und er spielt sich quasi selbst, nämlich die Hauptrolle des Lehrer François. Fast ausnahmslos sind die Schüler seiner Klasse Jugendliche mit Migrationshintergrund und aus sozial schwachen Familien. François versucht trotz einer nicht immer einfachen Unterrichtssituation, Ruhe zu bewahren, die Schüler zu motivieren und ihnen etwas beizubringen.
Das Interessante an „Die Klasse“ ist der Stil des Films: Die meisten der Darsteller sind beziehungsweise waren im wirklichen Leben ebenfalls Schüler oder Lehrer an der als Drehort genutzten Schule im Pariser Nordosten. Die Schüler spielen aber nicht sich selbst, sondern Charaktere, denen sie sich jeweils zusammen mit Regisseur Cantet in Improvisationsworkshops angenähert haben. Realistisch mutet der Film auch an, weil stets drei Kameras gleichzeitig die Aktionen der Mitwirkenden aufgezeichnet haben: Zwei Kameras wurden fest auf die Schüler beziehungsweise den Lehrer gerichtet; eine weitere flexible Kamera wurde für unvorhersehbare Szenen genutzt. Zeugnis? Ein sehenswerter Unterricht!