Die grösste Homosexuellen-Parade, die zur Toleranz aufrufen soll, ist immer noch einigen ein Dorn im Auge. Massiv gestört wurde die Veranstaltung in Tschechien und Bulgarien.

In Brno, zu deutsch Brünn, heisst der Umzug zum Christopher Street Day "Regenbogenparade". Dort wurden nach Angaben der tschechischen Nachrichtenagentur CTK mindestens zwanzig Menschen verletzt. Extremisten griffen die Lesben und Schwule mit Feuerwerkskörpern und Tränengas angegriffen.
Im Vorfeld hatten rechten Gruppierungen die Durchführung von Gegenveranstaltungen beantragt, die abgelehnt wurden. Die tschechische Ministerin für Menschenrechte und Minderheiten, Dzamila Stehlikova, und die Tennislegende Martina Navratilova unterstützten die Veranstaltung der "Regenbodenparade".

In der bulgarischen Hauptstadt Sofia waren es ebenfalls Rechtsradikale und Nationalisten die die Parade störten. Sie wurde mit Hilfe eines grossen Polizeiaufgebotes geschützt. 60 Skinheads und mehr als 20 Nationalisten fest, darunter den Chef der rechtsradikalen Nationalen Union, Bojan Rassate wurden von der bulgarischen Polizei festgenommen.

Amnesty International hatte im Vorfeld vor Ausschreitungen gewarnt.
Sowohl die christlich-orthodoxe Kirche sowie das Oberhaupt der bulgarischen Muslime lehnen die Veranstaltung ab.

Der Austragungsort musste zwei Mal verlegt werden. Regierungschef Sergej Stanischew sagte, er sei tolerant gegenüber Menschen, die in religiöser, sozialer oder anderer Hinsicht anders seien, doch die "Demonstration dieser Ausrichtungen" gefalle ihm nicht.