Insgesamt gab es drei Jungtiere, die vor wenigen Wochen im Nürnberger Tiergarten das Licht der Welt erblickten. Das übriggebliebene soll nun doch von Tierpflegern großgezogen werden, obwohl sich Mutter Vera des Kleinen angenommen zu haben schien: Sie hatte ihr Eisbären-Baby bereits mehrfach im Maul tragend aus der Bruthöhle ins Freie gebracht. Für die Zoomitarbeiter war dies allerdings ein schlechtes Zeichen: „Wir haben uns zum Einschreiten entschlossen, da die Mutter offensichtlich keinen sicheren Platz mehr für das Junge gefunden hat und zunehmend nervös geworden ist“, gab der Direktor des Zoos, Dag Encke, Dienstag zu Protokoll.
Am gestrigen Morgen noch wurde Kritik zurückgewiesen, die Jungtiere von Vilma hätten gerettet müssen: Die Verantwortlichen des Tiergartens meinte, sie hätten nach den Richtlinien des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) „absolut richtig gehandelt“. Die Revidierung des Entschlusses, Veras Jungtier nun per Hand aufzuziehen, wird auch damit begründet, dass es „eindeutig überlebensfähig“ sei. Und: Es scheint ein kleiner Bär zu sein. Wenn das stimmt, soll er unter keinen Umständen Knut heißen…