Ulrich Plenzdorf wurde am 26. Oktober 1934 in Berlin-Kreuzberg geboren. Stationen seiner Schulzeit waren Scharfenberg, Himmelpfort bei Fürstenberg (Havel) und ab 1950 Berlin-Lichtenberg, wo er sechs Jahre später sein Abitur ablegte. Danach nahm er ein Studium des Marxismus-Leninismus und der Philosophie in Leipzig auf, ohne es jedoch zu beenden und arbeitete nebenbei als Bühnenarbeiter. Seine nächste Station war die Filmhochschule in Babelsberg, wo er ab 1959 studierte. Im gleichen Jahr ging er zur NVA. Im Anschluss arbeitete er als Dramaturg und Szenarist in den berühmten DEFA-Studios. Bekanntheit erlangte Ulrich Plenzdorf gleichzeitig in der ehemaligen DDR und ehemaligen BRD durch seinen Roman „Die neuen Leiden des jungen W.“ (1973). Eigentlich entstand der Text bereits ein Jahr zuvor als Theaterstück, das in Halle zur Uraufführung kam. Mittlerweile wurde das gesellschaftskritische Werk in über 30 Sprachen übersetzt. Als Drehbuchautor war er ebenfalls erfolgreich: So stammt unter anderem das Drehbuch zum Kultfilm „Die Legende von Paul und Paula“ (1973) aus seiner Feder. Plenzdorf war seit 1992 Mitglied der Akademie der Künste und seit 2004 Gastdozent am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. 1995 wurde er mit dem Adolf-Grimme-Preis geehrt.
Ulrich Plenzdorf starb am 9. Juli nach schwerer Krankheit 72-jährig in einer Klinik in Berlin. Er hinterlässt seine Ehefrau und drei Kinder.