Stattgefunden hat die Verleihung im Rahmen eines Festaktes im Roten Rathaus. Die Auszeichnung konnte Ilija Trojanow, der in 1965 in Sofia das Licht der Welt erblickt hat, aus den Händen von Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit entgegennehmen. Literaturkritiker Joachim Kalka hielt die Laudatio. Die Jury hat mit dem Preis das erzählerische Werk Trojanows geehrt. So habe der Poet, dem Urteil der Jury zu Folge, „neue Erzählweisen an der Grenze zwischen Romanprosa und Reise-Reportage erkundet“.
Der Bulgare war vor 36 Jahren über Jugoslawien und Italien nach Deutschland geflüchtet, wo ihm politisches Asyl gewährt wurde. Ein Jahr später, 1972, zog er weiter nach Kenia. Im Jahr 1989 gründete Ilija Trojanow in der Bundesrepublik den Marino-Verlag, dessen Verleger er bis dato ist. Vor acht Jahren zog er für fünf Jahre nach Indien. Hier konvertierte er zum Islam. Im April dieses Jahres will Trojanow die Heiner-Müller-Professur für deutschsprachige Poetik an der Freien Universität in Berlin aufnehmen. Für den gleichen Monat ist seine öffentliche Antrittsvorlesung geplant.
Der Berliner Literaturpreis der Stiftung Preußische Seehandlung wurde erstmals 1989 verliehen. Bis zum Jahr 1998 erfolgte die Verleihung alle zwei Jahre zusammen mit der Johannes-Bobrowski-Medaille

im Literarischen Colloquium Berlin. Seit zwei Jahren ist die Heiner-Müller-Professur an die Verleihung des Berliner Literaturpreises geknüpft. Mit dem Berliner Literaturpreis wurden und werden Autoren gewürdigt, die mit ihrem Werk einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur geleistet haben beziehungsweise leisten.