Ganz schön stolz ist der Zoodirektor der "Wilhelma“ Dieter Jauch auf seine Bärin, sein Zooteam und die erfolgreiche Geheimhaltung. "Alle haben absolut still gehalten – allen Anfragen zum Trotz“. "Wir sind Meister im Abwarten – auch wenn das manchem nicht passt.“ Eisbärenmama Corinna hat ihre Ruhe bei der Aufzucht bekommen und die Presse keine Geschichte.

Nichts sollte die Mutter-Kind-Bindung stören. "Wir wollten auf jeden Fall, dass Corinna selbst entschied, ob sie ihr Kind aufziehen sollte oder nicht.“

Na,na das klingt ein bisschen so als ob die anderen Zoobetreiber ihren Eisbären die Babys entrissen hätten.

Die Stuttgarter verurteilen die Handaufzucht von Eisbären nicht generell, aber die Geburt von Eisbären ist eine sensible Sache, bei der jede noch so kleine Störung gravierende Folgen haben kann. Das konnte man am Beispiel "Flocke" deutlich sehen. "Angesichts permanenter Medienpräsenz gelang es unseren Kollegen dort nicht, ihre Strategie in Sachen artgerechter Tierhaltung durchzustehen."

Bevor die artgerechte Mutterschaft bei der Stuttgarter Eisbärin Corinna gelang, verlor die äusserst sensible Bärin fünf ihrer Babys. Um doch noch erfolgreich Eisbären zu züchten, tat man in Stuttgart alles um es der Bärin angenehm zu machen. Sie wurde die einzige Gefährtin von Eisbär Anton. Alles im Gehege wurde nach dem Gusto der zukünftigen Mutter eingerichtet und Jauch zog sogar die Polizei zu Rate, damit die Eisbärin nicht von der Silvesterkracherei gestört wurde.

Bisher hatte die "Wilhelma" mit ihren Maßnahmen grossen Erfolg. Viel Glück auch für die Zukunft.