Mit dem Wort „Kerosinzuschlag“ ist nicht die Kerosinsteuer gemeint. Das ist eine Steuer auf Flugtreibstoff innerhalb der Europäischen Union, die gewerbliche Flugbetreiber zahlen müssen. Abgesehen von den Niederlanden ist der kommerzielle Kerosinverbrauch momentan in jedem EU-Land steuerfrei, was auf ein Abkommen aus dem Jahr 1944 zurückgeht, durch das auch die Luftfahrt nach dem Zweiten Weltkrieg gefördert werden sollte. Umweltschutzorganisationen kritisieren die immer noch bestehende Steuerbefreiung in Anbetracht der Umweltzerstörung.
Bei der Lufthansa war die Höhe des Kerosinzuschlags bei der Ticketbuchung für einen Interkontinentalflug bis vor vier Tagen ausschließlich von der Entfernung abhängig. Mit der sogenannte Reiseklasse hat die Lufthansa einen zusätzlichen Faktor bei der Kalkulation des Kerosinaufschlags eingeführt.
Die Lufthansa ist die größte deutsche Fluggesellschaft. Wer dort Businesskunde beziehungsweise First-Class-Kunde ist, der zahlt auf Langstreckenflügen 50 Euro mehr in puncto Kerosinzuschlag seit dem 7. August 2013. Das wurde am 31. Juli dieses Jahres mitgeteilt. Die Preiserhöhung gilt für Reisen mit der Lufthansa sowie mit ihren Töchterfluglinien Swiss und Austrian sowie Brussels Airlines. Passagiere der Economy Class zahlen vorläufig keinen höheren Kerosinzuschlag.
Begründet wird die Neuerung mit gestiegenen Tankkosten: Laut Lufthansa haben sich die Kosten für den Treibstoff von 2009 bis 2012 verdoppelt, und zwar auf 7,4 Milliarden Euro.