Jedem Arbeitnehmer, der einen geringeren monatlichen Bruttolohn als 2.500 Euro hat, wobei er 35 Jahre lang Vollzeit gearbeitet und nicht zusätzlich privat finanziell für den Ruhestand vorgesorgt hat, bekomme ab 2030 eine Rente unterhalb des Grundsicherungsbetrags. Dieser liegt bei 688 Euro. Arbeitnehmer, die dieser Gruppe zuzuordnen sind, müssten „mit dem Tag des Renteneintritts den Gang zum Sozialamt antreten“, heißt es in dem sieben Seiten langen Schreiben von Ursula von der Leyen, das der „Bild am Sonntag“-Redaktion vorliege.
Zahlen des Statistischen Bundesamtes nach zu urteilen, haben 36 Prozent aller Vollzeitbeschäftigten 2010 weniger als 2.500 Euro als Bruttomonatsgehalt bekommen. Aus dem sogenannten Lohnspiegel der Hans-Böckler-Stiftung gehe hervor, dass der durchschnittliche Bruttomonatslohn von Deutschen, die Altenpfleger, Bäckern, Dachdecker, Einzelhandelskaufmann, Koch, Krankenschwester, Malern oder Physiotherapeut sind, unter 2.500 Euro liegt.
Ursula von der Leyen warnt vor einer Welle der Altersarmut in der Bundesrepublik und gehe dadurch „in die Offensive gegen Kritiker der Zuschussrente in der Regierungskoalition“, heißt es in dem „BamS“-Artikel. „Es steht nicht mehr und nicht weniger als die Legitimität des Rentensystems für die junge Generation auf dem Spiel“, so die Ministerin.