Der „Schuldneratlas Deutschland 2010“ wurde zusammengestellt durch die Wirtschaftsauskunftei Creditreform. In einer Mitteilung anlässlich der heute veranstalteten Pressekonferenz heißt es: „6,49 Millionen Deutsche über 18 Jahre sind zum Stichtag 1. Oktober 2010 überschuldet und weisen nachhaltige Zahlungsstörungen auf (2009: 6,19 Millionen Personen). Die Zahl der überschuldeten Personen hat sich 2010 gegenüber dem Vorjahr um rund 300.000 Betroffene erhöht. Für die Bundesrepublik Deutschland ermittelt sich so eine Schuldnerquote – also das Verhältnis von überschuldeten Personen zur Bevölkerungszahl über 18 Jahre – von 9,50 Prozent (2009: 9,09 Prozent).“
Aus Grund für den Anstieg der Anzahl derer, die überschuldet sind, wird die Wirtschaftskrise genannt, die 2008 ausbrach. Vor drei Jahren, also ein Jahr vor der Krise, lagt diese Zahl bei 7,34 Millionen. In den nächsten zwei Jahren sei nicht damit zu rechnen, dass weniger Verbraucher überschuldet sind. So fühle sich schon jetzt jeder zehnte Deutsche durch seine finanziellen Verbindlichkeiten überfordert. Fast ein Drittel habe wenigstens hin und wieder Stress wegen Schulden. „Die von der Bundesregierung geplanten Sparmaßnahmen sowie weitere Faktoren – wie zunehmende Wohnkosten und der Anstieg prekär Beschäftigter – drohen Auslöser für eine neuerliche Überschuldungsentwicklung zu sein“, ist ein weiteres Zitat aus der Pressemitteilung.