Schweizer Fernsehreporter haben den Fall aufgedeckt: attac Schweiz wurde bespitzelt – von einer Frau. Die heißt Sara Meylan und soll ein Jahr lang versucht haben, für Nestlé relevante Informationen zu besorgen. Ihre Tarnung? Sie war angestellt beim Sicherheitsdienst Securitas – unter falschem Namen. Dann habe sie sich zunächst in eine Arbeitsgruppe eingeschlichen und später die Nähe der Autoren des Buches „Nestlé, Anatomie eines Weltkonzerns“ (2005) gesucht. Darin wird die Haltung des Konzerns zu genmanipulierten Organismen, der Privatisierung von Trinkwasser, Arbeitskämpfen gegen und Menschenrechtsverletzungen durch Nestlé behandelt. Durch den direkten Kontakt soll die Spionin – vor allem über eine vertrauliche E-Mail-Liste der Autoren – über alle Kontaktpersonen, Recherchen und der Verfasser national und international Kenntnis erhalten haben. Meylan soll für Securitas regelmäßig Berichte angefertigt, die dann auch an die Mitarbeiter des Lebensmittelkonzerns weitergereicht wurden. Die Mitglieder von attac wollen Strafanzeige stellen.
Ausführliche Informationen zu diesem Fall sind auf der Website von attac Schweiz abrufbar. Und wer wissen möchte, welche Meinung der Chef von Nestlé in Bezug auf Lebensmittel vertritt, dem sei der Film „We feed the World – Essen global“ empfohlen.