Vertreter der Verbraucherzentrale (vzbv) teilten vor wenigen Wochen mit, dass durch den von der Bundesregierung beschlossenen Abbau von Steuervergünstigungen sowie die steigenden Steuern und Sozialabgaben auf die Verbraucher zusätzliche Belastungen in Höhe von mindestens 24 Milliarden zukommen. Daraus ergeben sich rechnerisch für das laufende Jahr Mehrausgaben für jeden Bundesbürger in Höhe von rund 290 Euro. In dieser Summe sind jedoch noch nicht die gestiegenen Energiekosten eingerechnet, wie unter anderem Heizöl, Benzin oder Strom. Nach Angaben der vzbv sollen die durchschnittlichen Strompreise von Juni 2005 bis Juni 2006 um 4,7 Prozent gestiegen sein und Erdgas habe sich im gleichen Zeitraum sogar um fast 27 Prozent verteuert. So hätten nicht wenige Mieter bei ihren Heizkostenabrechnungen für die Jahre 2005 und 2006 böse Überraschungen erlebt. Die vzbv kritisiert Wirtschaftspolitik der Großen Koalition, da die einseitige Belastung der privaten Haushalte volkswirtschaftlich unsinnig sei. Dadurch werde in erster Linie die Schwachstelle der deutschen Wirtschaft – die private Kaufkraft – geschwächt. Die Bundesregierung wurde von den vzbv-Vertreter dazu aufgerufen, sich endlich an die Zusage des Koalitionsvertrages zu halten und Verbraucherpolitik als eine an der Nachfrage orientierte Wirtschaftspolitik zu gestalten.