So werde es möglich, in solarthermischen Kraftwerken auch nachts oder bei starker Bewölkung Strom zu erzeugen. Ein Prototyp des Speichers wurde in einem Testzentrum in Südspanien in Betrieb genommen. "Er funktioniert jetzt stabil", bestätigte Projektleiter Wolf-Dieter Steinmann vom DLR- Institut für Technische Thermodynamik in Stuttgart.

Im Gegensatz zu Photovoltaik-Anlagen, die Sonnenlicht direkt in Strom umwandeln, wird in solarthermischen Kraftwerken mit Sonnenstrahlen Dampf auf 200 bis 300 Grad Celsius erhitzt. Dieser Solardampf treibt wiederum Turbinen zur Stromgewinnung an. Dank des neuen Speichers könne bei Sonnenschein nun mehr Dampf erhitzt werden als aktuell benötigt. Der überschüssige Dampf gebe seine Wärme an den Speicher aus Nitratsalz ab, wo sie bis zu zehn Stunden aufbewahrt werden könne. Nachts oder bei Bedarf lasse sich daraus wieder Dampf erzeugen. Die gespeicherte Energie könne zu mehr als 90 Prozent wiedergewonnen werden, sagte Steinmann.

Der Prototyp ist das Ergebnis eines von der Europäischen Union (EU) geförderten Projekts, an dem sich seit 2004 außer dem DLR zwölf weitere Firmen und Forschungseinrichtungen aus fünf Ländern beteiligt hatten. Insgesamt wurden nach DLR-Angaben 3,9 Millionen Euro
ausgegeben, die EU hatte sich mit rund 2,2 Millionen Euro beteiligt. In einem Anschlussprojekt werde das Prinzip auf eine Ein-Megawatt- Anlage erweitert.