In der Sendung „Sportplatz“ des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) sagte der frühere Nationalspieler und Kapitän von Hertha BSC zum Moderator Dominik Vischer: „Das sind Dinge, mit denen man lebt. Es gibt Meinungsfreiheit, aber es ist schon komisch, wenn man im Internet verschiedene Namen als Suchwörter eingibt und dann steht da direkt ,schwul‘ dahinter. Ich bin seit über zehn Jahren mit meiner Freundin sehr glücklich.“
Linn Rödenbeck, die 31-jährige, ein Jahr jüngere Lebensgefährtin von Arne Friedrich, hat für die „Berliner Zeitung“ („B.Z.“) einen offenen Brief verfasst, der da lautet:

„Liebe B.Z.-Leser,
es gibt so viele Themen, mit denen man sich heutzutage beschäftigen könnte. Und vielleicht könnten wir mit nur einem Bruchteil unserer Energie etwas Sinnvolles bewirken. Aber tun wir einmal so, als gäbe es nichts Beunruhigenderes auf der Welt als Homosexualität – gerade Homosexualität im Fußball. Die Welt ist langweilig geworden, es passieren so viele uninteressante Dinge zurzeit … Im Ernst, natürlich kann ich verstehen, dass das Thema ,Homosexualität‘ gerade im Bereich Profifußball spannend ist. Aber haben wir keine anderen Sorgen als zu überlegen, ob jemand homo- oder heterosexuell ist? Was ich an der ganzen Diskussion als am Schlimmsten empfinde, ist die Art und Weise in der über das Thema gesprochen wird. Es stellt Homosexualität als etwas Widernatürliches oder Schlechtes dar. Was sagt das über unsere Gesellschaft aus?! Natürlich ist es anstrengend, immer wieder zu beteuern, dass der eigene Partner auch wirklich nicht schwul ist. Es wird immer Menschen geben, die Gerüchte streuen oder Geschichten erfinden. Das ist etwas, mit dem wir uns im Laufe der Jahre schnell abfinden mussten. Langeweile? Frustration? Ich kann mir die Beweggründe nicht erklären, und inzwischen sind sie uns glücklicherweise auch egal. Mir und auch Arne ist es wichtig, dass die Menschen, die uns nah sind wissen, wie wir sind. Alles andere ist unwichtig. Ich habe keine Lust irgendetwas zu rechtfertigen. Aber scheinbar muss es einmal schwarz auf weiß stehen und vorab eine Entschuldigung an alle, die nun aus allen Wolken fallen: Nein, Arne ist nicht schwul und ich bin mir sicher, dass er der Letzte wäre, der nicht dazu stehen würde!
LINN RÖDENBECK“