Falls es dazu wirklich noch eines Nachweises bedurft hat, dann wurde dieser in den gestrigen UEFA-Cup Spielen geliefert. In diesem von Franz Beckenbauer einst so schön als "Cup der Verlierer" bezeichneten Wettbewerb hat es sage und schreibe die Hälfte der deutschen Vertreter geschafft, sich in der ersten Runde zu verabschieden.

Und nicht irgendwelche deutsche Mannschaften sind da gegen international unbedeutende Teams aus Nancy und Odense rausgeflogen. Nein, es sind der aktuell Zweit- und Drittplatzierte der laufenden Bundesliga-Saison - Schalke und Hertha. Ein noch größeres Armutszeugnis kann es eigentlich kaum geben.

Besonders an Stelle der Schalker Verantworlichen würde ich mir doch meine Gedanken machen. Da wurden in den letzten Jahren zig Millionen, die man eigentlich gar nicht hatte, in eine Mannschaft investiert, die die Meisterschale holen sollte. Und diese Mannschaft verliert dann im UEFA-Pokal gegen Nancy - ein Team, das sich in der letzten Saison als Aufsteiger aus der 2.Liga für diesen Wettbewerb qualifiziert hat.

Kommentar dazu von Trainer Mirko Slomka: "Wir müssen den Kopf hoch nehmen, auch wenn der Hals dreckig ist." Richtig, jetzt bloß nicht den Sand

in den Kopf stecken. Gibt Schlimmeres.

Immerhin haben die Schalker jetzt donnerstags Pause, wenn UEFA-Cup ist. Genügend Zeit also für Kevin Kuranyi, um sich mit einer Tüte Popcorn ins Kino zu setzen und mal wieder ganz nah dran zu sein an der deutschen Nationalmannschaft.