Franke hatte am Donnerstag in einem Interview mit rheinmaintv Informationen aus den Ermittlungsunterlagen der spanischen Behörden preisgegeben. Danach hat Ullrich angeblich 35.000 Euro allein innerhalb eines Jahres für diverse Mittelchen an den Doping-Arzt Fuentes gezahlt.

Auf der Liste der bestellten Substanzen befindet sich dabei die gesamte Bandbreite: Wachstumshormone, Insulin, Kortekoide, Testosteron, präpartiertes Eigenblut, Epo, verschiedene anabole Steroide, Schilddrüsenhormone und diverse Schmerzmittel.

Da hätte der Floyd Landis mit seinem bißchen Testosteron ziemlich alt ausgesehen, wenn Ullrich bei der Tour hätte mitfahren dürfen ...

Ullrich reagierte auf die Vorwürfe einen Tag später in der Bild: "Der Mann hört sich selber gerne reden und wollte mal wieder ins Fernsehen. So einen Blödsinn habe ich schon lange nicht mehr gehört". Den "Blödsinn" mit einem einfachen Gen-Test zu widerlegen, zieht er komischerweise aber weiterhin nicht in Betracht.

Daraufhin legte Franke gestern noch mal nach: "Der dumme Junge mit den roten Bäckchen soll lieber mal still sein und sich auf eine Ostseeinsel verkriechen, auf der er die nächsten 30 Jahre nicht auffällt". Der Nachweis, dass es sich bei den Geheimcodes zweifellos um Ullrich handelt, sei in den Unterlagen eindeutig erbracht. "Jan Ullrich kommt da nicht mehr raus".

Dass Ullrich mit so viel "Nachhilfe" in diesem Jahr nach langer Wartezeit seinen zweiten Toursieg eingefahren hätte, bleibt aber dennoch zu bezweifeln. Auch hier war nämlich offenbar wieder jemand "besser": Ivan Basso hatte laut Franke satte 40.000 Euro auf seinem Kassenbon zu stehen ...