Die Schiffs-Passage am Horn von Afrika ist gefährlicher den je. Nun waren Touristen live mit dabei, Seit an Seit mit einem Kriegsschiff und festgehaltenen Somalis. Eine Stunde lang eskortierte die „Rheinland-Pfalz“ das Kreuzfahrtschiff „Deutschland“. Die Passagiere hatten dabei die Gelegenheit, die auf dem Kriegsschiff festgehaltenen somalischen Seeräuber zu bestaunen.

Das Groteske: die somalischen Gefangenen zelten auf dem Deck der Fregatte. Schließlich ist es ein Nervenkitzel der besonderen Art – es ist der Kick mitten drin zu sein im Gefecht – aber nur solange bis das eigene Leben in Gefahr scheint. Wer die richtige Kamera dabei hatte, konnte die Piraten gleich noch einmal festhalten – ob das von den Lösegelderpressern so geplant war?

Doch wer bezahlt den Einsatz der Marine. Letztendlich sind es die Urlauber selbst, die das Lösegeld bezahlen, nämlich in den Tickets der Kreuzfahrtschiffe bereits eingerechnet. Vielleicht noch nicht jetzt, aber in naher Zukunft wird sich der Staat aus der Finanzierung des Piratentourismus zurückziehen müssen – schließlich gibt es ja auch noch andere, die Geld benötigen und die sitzen im eigenen Land. Ist es da nicht sinnvoller gleich Urlaub auf einem Zerstörer, einer Fregatte oder einem U-Boot zu machen? Bunt angemalte Kriegsschiffe als Provokation gegen den grauen Alltag...