Ich fuhr also weiter Richtung Amazonas, nach Rurrenabaque, einer kleinen Stadt am Rande des Amazonasbeckens – so heiß und feucht, dass die Kleidung nie richtig trocken wurde. Hier begann der aufregendste Teil der Strecke. Abseits von touristischen Pfaden ging es in einem immer wieder zu reparierenden Bus auf einem ständig unterspülten Sandweg nach Norden. Über Riberalta erreichte ich die brasilianische Stadt Guajará-Mirim.

Ich lag gut in der Zeit und nahm den klimatisierten Bus nach Porto Velho. Dort schiffte ich mich auf einem Amazonas-Dampfer ein und hing drei Tage neben etwa achtzig anderen Passagieren in meiner Hängematte.

Zwei dieser der drei Tage auf dem Rio Madeira regnete es ununterbrochen, der Regenwald war nur noch als dunkelgrüner Streifen zu erkennen. Am dritten Tag ließ der Regen nach und auf dem offenen Oberdeck wurde ein Fernseher installiert. Pünktlich zur Telenovela gings los. Da sich das Boot durch den Amazonas schlängelte musste stets eine Person die Antenne per Hand neu ausrichten, wie die

Hand an der Pinne eines Segelbootes.

Dann erreichte ich Manaus, die große Stadt mitten im Dschungel. Von Manaus führt eine Straße nach Norden. Ich kaufte mir ein Busticket und fuhr los. Nach einer Woche und mehreren Buswechseln war ich am Ziel - in der Karibik. Froh, alles geschafft zu haben, gönnte ich mir noch eine Woche Urlaub am Strand...