Hippies hin oder her, wenn man die Augen öffnet und nicht nur auf die Kleidung der anderen Touristen schaut, kann man viel mehr entdecken. Von 1510 bis 1961 war das Gebiet eine portugiesische Kolonie. Die Fremdherrschaft von über 450 Jahren hat die Menschen beeinflusst. So sind ein Viertel der Bevölkerung Christen. Vergleicht man es mit dem übrigen Indien, ist der Anteil verhältnismäßig hoch.

Dies ist wahrscheinlich der Grund, warum Goa nicht so indisch wirkt wie das restliche Indien. Die Einheimischen waren lange Zeit gezwungen, sich auf Menschen aus anderen Kulturen einzustellen. Heute nutzt ihnen dieser Umstand. Für viele Reisende aus Europa und Amerika ist Goa der perfekte Einstieg in den Subkontinent, an den Stränden kann man den Kulturschock langsam abstreifen und sich auf die Mentalität der Menschen einstellen.

Ob man sich nun jeden Mittwoch auf dem Flohmarkt am Anjuna-Beach zeigen möchte, muss jeder für sich entscheiden. Dem einen wird’s schnell langweilig, dem anderen nicht. Wer mal was anderes machen möchte, sollte sich auf ein indisches Fahrrad schwingen: ein „Herojet“ oder ein „Atlas“ - ohne Gangschaltung. Dann findet man die richtige Geschwindigkeit, indisches Tempo sozusagen. Ein, zwei Wochen an Goas Stränden entlang zuradeln ist ein unvergessliches Erlebnis und man ist den Menschen so unwahrscheinlich nah.