Die Stiftung Warentest hatte es diesmal auf den Service-Bereich der Deutschen Bahn abgesehen. Drei Experten haben sich an 90 Schaltern sowie per Telefon, an Automaten und auf der Webseite der Bahn über die Preise für bestimmte Verbindungen informiert.

Die Stiftung Warentest stellt fest, dass Bahnkunden oft schlecht oder unzureichend beraten werden. Als Folge ergibt sich in vielen Fällen ein erhöhter Ticketpreis. So reichten die Preisunterschiede bis zu sagenhaften 391 Euro für die Gabelstrecke Stuttgart - Husum (Hinweg) und Bad Schwartau - Stuttgart (Rückweg) für eine dreiköpfige Familie.

Bahn-Chef Mehdorn tat die schlechten Ergebnisse als Extrembeispiele ab, da sie nicht jeden Tag vorkämen. Aber gerade in solchen Situationen ist doch der Kunde auf eine vertrauensvolle Hilfe angewiesen. Was versteht Herr Mehdorn unter einer Beratung? Wenn ich jeden Tag die gleiche Strecke fahre, habe ich doch keine Fragen mehr.

Als Entlastung fügte Mehdorn hinzu, dass nach eigenen Befragungen 60 Prozent der Bahnkunden mit der Beratung zufrieden sind. Na bitte!

1999 zählte Mehdorn zu den Öko-Managern des Jahres. Von Nachhaltigkeit in Bezug auf die Bahnkundschaft ist derzeit leider nicht mehr viel zu spüren.

Wer trotz allem sparen möchte, sollte am Schalter gezielt nach preisgünstigeren Tickets nachfragen, auf der Bahn-Seite selbst recherchieren, Regionalzüge nutzen und früh buchen.