Vor genau einem Monat, Ende Mai, war die Autobahn gesperrt worden, weil bei Gurtnellen, kurz vor der Einfahrt des Gotthard-Tunnels, tonnenschwere Felsbrocken auf die Fahrbahn stürzten und ein deutsches Paar töteten. Durch eine gezielte Sprengung einiger Felsen wurde die Gefahr weiterer Steinschläge behoben.

Etwa 4000 Lastwagen und rund 17.000 Autos passieren den Tunnel täglich in beiden Richtungen. Die Autobahn ist auch als innerschweizerische Verbindung zwischen Zürich und dem Tessin von großer Wichtigkeit. Vorsorglich stiegen im letzten Monat viele Reisende auf die Bahn um, die ja in der Schweiz um einiges besser und zuverlässiger ist als bei uns.

Ähnlich wie bei der dreimonatigen Sperrung des Gotthard-Tunnels 2001 wichen auch dieses Mal die Fernfahrer lieber auf den Brenner aus: Sie umfuhren die Schweiz kurzerhand über Österreich oder Frankreich. Die andere Hälfte quälte sich über die Passstraßen: San Bernardino, der Simplon-Paß sowie der Große St. Bernhard.

Der Schweizer Verkehrspolitik, die gern noch mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene verlegen möchte, "hilft" so eine Autobahnsperrung jedenfalls entscheidend bei der Argumentation.