Allerdings habe Lombardi nicht den Namen des Kammerdieners erwähnt, der Paolo Gabriele heißt, verheiratet ist und drei Kinder hat. Gabriele habe unbefugt vertrauliche Dokumente in seinem Besitz gehabt und werde jetzt durch die italienische Polizei verhört.
Hintergrund: Seit einigen Monaten sind italienischen Medien mehrmals interne Dokumente des Vatikans von einer Quelle mit dem Codenamen „Maria“ zugespielt worden. Darunter sollen sich persönliche Briefe an das Oberhaupt der Römisch-Katholischen Kirche, Unterlagen in puncto Vorwurf der Korruption, der Vetternwirtschaft und des Missmanagements befunden haben. Außerdem seien darunter Schriftstücke gewesen, in denen die Führung der Vatikan-Bank kritisiert werde. Daraufhin ordnete Papst Benedikt XVI. Mitte März 2012 eine Untersuchung an und betraute eine Kommission von Kardinälen mit den Ermittlungen in dieser Maulwurf-Affäre.
Am Donnerstag, also bereits einen Tag vor der Festnahme des päpstlichen Kammerdieners, hat Ettore Gotti Tedeschi, Präsident der Vatikan-Bank, nach einem Misstrauensvotum seinen Posten aufgegeben, wie auf der Homepage des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ zu lesen ist.