Gestern erschien die letzte Ausgabe der Zeitung, deren letzte Schlagzeile schlicht und gleichzeitig provokant "Danke und auf Wiedersehen" lautete.
Das britische Revolverblatt "News of the World" war zweieinhalb Mal so auflagenstark wie die deutsche "Bild" und ebenso wie beim reisserischen Nachbarn, war man auch bei der "News of the World" nie um eine provokative Schlagzeile verlegen.

Über mehrere Jahre sollen im Auftrag von "News of the World"-Mitarbeitern Prominente und Privatpersonen, unter ihnen laut "Spiegel" Angehörige von Opfern von Londoner Terroranschlägen, Verwandte getöteter britischer Soldaten, sowie die entführte und ermordete Milly D., abgehört worden sein. Laut "Sunday Telegraph" habe das illegale Abhören von Mailboxen zum Standardverfahren in der Redaktion der Wochenzeitung gehört.

Der frühere Chefredakteur der "News of the World", Andy Coulson, wurde inzwischen festgenommen. Er hatte 2007 seinen Platz in der Redaktion wegen eines Abhörskandals bei der britischen Königsfamilie räumen müssen und steht nun erneut im Visier der Ermittler.