Polens Präsident Lech Kaczynski wurde beim Absturz seines Dienstflugzeuges in der westrussischen Stadt Smolensk getötet. Außer ihm starben alle weiteren Flugzeuginsassen. Es habe keine Überlebenden gegeben, sagte Sergej Anufrijew, Gouverneur des Gebietes Smolensk, laut „Tagesschau.de“ im russischen Staatsfernsehen.
Kaczynski war mit einer Delegation auf dem Weg nach Katyn zu einer Gedenkfeier für die Ermordung polnischer Soldaten durch den sowjetischen Geheimdienst vor 70 Jahren. Unter den Opfern sind auch die Präsidentengattin, der Zentralbankpräsident Slawomir Skrzypek sowie der Generalstabschef Franciszek Gagor und der stellvertretende Außenminister Andrzej Kremer. Darüber hinaus kamen weitere hochrangige Militärs, Abgeordnete des polnisches Parlaments, ein Bischof sowie Angehörige der Opfer von Katyn ums Leben.
Die Maschine vom Typ Tupolew 154 stürzte unmittelbar vor dem Flughafen von Smolensk in einen Wald und fing Feuer. Zum Zeitpunkt des Absturzes um 10.50 Uhr Ortszeit (8.50 Uhr MESZ) herrschte dichter Nebel. Das aus Warschau kommende Flugzeug hatte bereits dreimal versucht, zu landen. Beim vierten Versuch berührte es mit den Tragflächen Baumwipfel, stürzte ab und ging sofort in Feuer auf. Laut Anufrijew könnte ein Pilotenfehler die Ursache Absturzes sein: Der Pilot habe Empfehlungen der Fluglotsen ignoriert. Wegen des dichten Nebels sei er angewiesen worden, auf einem anderen Flughafen, zum Beispiel in Moskau oder Minsk, auszuweichen. Dennoch wollte er in Smolensk landen.