Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wird in der Grube Messel nach Fossilien gesucht. Das auf den Namen Ida getaufte – der wissenschaftliche Name lautet „Darwinius masillae“ – Fossil befand sich 25 Jahre im Besitz eines privaten Sammlers, bevor es in die Hände der Forscher aus Norwegen geriet. Diese haben Ida untersucht und vor versammelter Presse vorgetragen, dass es sich bei diesem etwa 47 Millionen Jahre alten versteinertem Skelett um ein bislang fehlendes Bindeglied in den Stammbäumen von Affen und Menschen handele.
Nun aber werden auch kritischen Stimmen laut. Auf der Homepage des Magazins „Focus“ ist diese Meinung zu lesen: „,Ich denke, es stellt den weitest möglichen Punkt vor, den man in der Entwicklungsgeschichte gehen kann und an dem man immer noch von einem Primaten sprechen kann‘, erklärte K. Christopher Beard vom Carnegie-Museum für Naturgeschichte in Pittsburgh. Bei ,Ida‘ handele es sich weniger um eine Tante aus grauer Vorzeit, sondern vielmehr um eine Art von Großcousine dritten Grades. Das Fossil aus Südhessen habe mit den Vorgängern in der Ahnenreihe des Menschen nur ,sehr periphere‘ Ähnlichkeiten, sagte Beard.“ Und ein anderer Kollege meint: „Offen gesagt, erzählt uns das neue Fossil nicht viel über die Ursprünge der Anthropoiden“, so John Fleagle von der State University of New York.