Diese Arche schwimmt nicht auf dem Wasser, sondern befindet sich in drei grossen, eisigen Berghöhlen 800 Kilometer vom Nordpol entfernt, auf einer Insel der Polarinselgruppe Spitzbergen in Norwegen. Etwas weniger bedeutungsschwanger nennt sich die Einrichtung "Svalbard-Saatgutbank" und soll jedem Land der Welt ermöglichen Samen von Nutzpflanzen einzulagern.

Der norwegische Landwirtschaftsminister Terje Riis-Johansen erklärt:"Hier werden Samen aus der ganzen Welt gelagert. In erster Linie solche, die für Lebensmittel und die Landwirtschaft wichtig sind. Essbare Pflanzen also. So werden hier 10.000 verschiedene Reissorten gelagert, schon ab diesem Monat."

Die Temperatur der Anlage wird konstant auf Minus 18 Grad gehalten. Bei dieser Temperatur und den Witterungsbedingungen können die Samen unglaubliche eintausend Jahre keimfähig gehalten werden.

Deutschland hat bereits über 2000 Samenmuster geschickt, darunter Bohnen, Kichererbsen und Hafer, und hat nun in der "Samenbank" von Spitzbergen ein eigenes Fach. In kleinen Tütchen wurden die Samen für die Aufbewahrung vaakuumverpackt. Sie stammen aus dem Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung in Gatersleben (Sachsen-Anhalt).

Bei dem Projekt geht es nicht nur darum der Nahrungsmittelknappheit durch Naturkatastrophen und Kriegen vorzubeugen, sondern auch um den beunruhigenden Trend zur Monokultur in der Landwirtschaft. Die Sortenvielfalt nimmt schon jetzt bedenklich ab.