In der Aufzuchtkiste der Bärin hängt nun ein Spiegel, in dem sie sich bewundern kann. Naja wobei das sie sich selbst im Spiegel erkennt ist unmöglich, erklärt Tiergarten-Chef Helmut Mägdefrau: "Eisbären erkennen sich niemals selbst. Aber Flocke kann jetzt offensichtlich sehen." Das ist doch schon mal etwas.

Auf jeden Fall hat Flocke Spass mit ihrem Spiegel. Neugierig beäugt sie ihn, schnüffelt am Spiegelbild. Mal leckt sie ihn ab, oder knurrt ihn an und versucht den vermeintlichen Eindringling aus ihrem Revier zu vertreiben. Mägdefrau glaubt der Spiegel könne möglicherweise eine Fehlprägung auf den Menschen vermeiden.

Das Eisbärenbaby gedeiht gut, doch ist zur Zeit ein wenig krank. Flocke leidet an einer Magen-Darm-Infektion die Tierarzt Bernhard Neurohr Kummer bereitet und muss mit Antibiotika und Pilzmitteln behandelt werden. Dies ist offenbar eine Spätfolge der kargen Heu- und Gras-Kost in der Bruthöhle von Mutter Vera. Flockes Kot wird momentan in zwei Laboren untersucht.

Flockes Welpenaufzuchtmilch werden jetzt Nystatin gegen Hefepilze und das Antibiotikum Erythromycin beigemischt. Trotz Krankheit gedeiht das Eisbärenmädchen weiterhin gut.In nur einer Woche legte das Weibchen ein Kilo zu und wiegt jetzt 4900 Gramm. "Wir hoffen, dass sie sich weiter so gut entwickelt", so Mägdefrau.