Das Kuratorium „Baum des Jahres“ würdigt damit „eine bescheidene Schönheit mit zähem Überlebenswillen“. Denn die Pinus silvestris, so der lateinische Name, komme mit widrigsten Umweltbedingungen zurecht. So mache ihr Trockenheit kaum etwas aus. Im Gegensatz zu anderen einheimischen Baumarten werde die Waldkiefer dem sich wandelnden Klima eher Widerstand leisten können.
Es gibt etwa 100 Kiefernarten weltweit. Es gibt keine andere Baumart, die mit so wenig Erde und Wasser auskommt, wie die Kiefer. Laut Kuratorium sind deren älteste Exemplare bereits fast 5.000 Jahre alt und in den White Mountains Kaliforniens zu finden. In der Bundesrepublik sind Kiefern die Baumart, die am zweithäufigsten vorkommt. So machen sie 23 Prozent an der Waldfläche aus, in Brandenburg sind es sogar 72 Prozent.
Nach Meinung der Umwelt- und Naturschützer sind Kiefernwälder nicht nur Erholungsorte, sondern die Tatsache, dass die Kiefer sich mit ihrem hohen Bedarf an Licht auf kahlen Flächen, zum Beispiel nach einem Waldbrand, schnell ausbreitet, machen solche Wälder wertvoll.
Zum ersten Mal wurde 1989 ein Baum des Jahres durch einen Umweltschutzverein in Schleswig-Holstein benannt: die Stieleiche. Zwei Jahre später schlossen sich verschiedene Organisationen zum Kuratorium „Baum des Jahres“ zusammen. Ziel der Mitglieder ist es, mit der Wahl „Baum des Jahres“ zu einer tiefer gehenden Auseinandersetzung mit einer Baumart beizutragen, zum Beispiel durch Pflanzaktionen und Baum-Patenschaften.