Beginn der Unterschriftensammlung zur Rettung des Programms von Funkhaus Europa war vor zwei Wochen. Der Text der Petition ist an vier Personen adressiert, die alle für den Westdeutschen Rundfunk tätig sind, zu dem der Sender Funkhaus Europa auch gehört.

Die Adressaten sind Tom Buhrow (Intendant des WDR), Valerie Weber (Hörfunkdirektorin des WDR), Thomas Reinke (Programmchef Funkhaus Europa) und Ruth Hieronymi (Vorsitzende des WDR-Rundfunkrats).

Eigentlich sind seit dem 1. Januar 2009 drei Landesrundfunkanstalten an Funkhaus Europa beteiligt: Radio Bremen, der Rundfunk Berlin-Brandenburg und der Westdeutsche Rundfunk. Davor waren es seit dem Sendestart am 30. August 1998 Radio Bremen und WDR.

Mainstream im Funkhaus Europa?
Die Initiatoren der Petition wollen die

angebliche Streichung der bisherigen Musiksendungen von Funkhaus Europa verhindern, weil diese Formate zum einen musikalische Vielfalt und zum anderen Qualitätsjournalismus im öffentlich-rechtlichen Radio repräsentieren würden. Bislang haben das mehr als 20.000 Menschen mit ihrer Unterschrift unterstützt.

„Mit der Programmreform von Funkhaus Europa droht nun ein beispielloser Kahlschlag, der uns schockiert, wütend macht und Fragen aufwirft“, heißt es in der Petition. „Eine der letzten Oasen für kreatives Radio wird abgewickelt. Ein einzigartiges Musikprogramm wird eingeebnet – eine Bankrotterklärung für die Verantwortlichen im WDR.“

Die Antwort des WDR
Vor vier Tagen hat der WDR offiziell auf diese Petition reagiert: Das Antwortschreiben ist auch auf change.org zu lesen. Darin werden Sparmaßnahmen bestätigt; Mainstream-Szenarien werden jedoch verneint: „Funkhaus Europa bleibt euer Global Sounds Radio mit Musik jenseits des Mainstream.“

Ab dem Relaunch im Sommer werde es sogar mehr Sendezeit für Musik geben: „Zwischen 18 und 20 Uhr“ soll „eine neue Sendung mit dem Schwerpunkt Musik und Popkultur“ über den Äther gehen. „Hier werdet ihr die Inhalte der vier Musik-Spezialsendungen des Tagesprogramms wie ,Globalista‘ hören, die bislang am Wochenende liefen. Neu im Programm ist zudem ein Samstagabend, der ab 20 Uhr komplett im Zeichen der Musik (…) steht.