"H&M" will das "erste Modeunternehmen" sein, das eine "weltweite Initiative" zum sammeln von Kleidung betreibt. Dabei sollen Stücke aller Marken und Kleidung in jedem Zustand angenommen werden. Pro Tüte gibt es einen Gutschein für 15 % auf einen "H&M"-Artikel. Die gesammelten Altkleider werden an den Kooperationspartner "I:Collect" übergeben.

Was erst einmal nach grünem Engagement klingt, wird bei vielen Konsumenten und der Presse bisher eher als genialer Marketing-Coup gewertet.

Nicht bewusstes Konsumieren fördern, oder fair produzierte Mode zu fördern ist das Ziel der "Global Clothes Collecting Initiative", sondern den Kunden ein Mal mehr ins Geschäft zu locken, wo er dann noch mehr bedenklich produzierte Billig-Kleidung.

Laut einer vom "Fachverband Textil-Recycling" in Auftrag gegebenen Studie werden in Deutschland pro Jahr bereits rund 750.000 Tonnen Alttextilien erfolgreich der Verwertung zugeführt. Davon werden gute 90% verwertet, doch nur karge 21% werden wirklich recycelt.

Ein Satz in der Studie hat mich besonders aufmerken und an "H&M" denken lassen. "Zudem sinkt der wieder verwendbare Anteil von Bekleidung durch mindere Qualitäten". Ob die damit schadstoffbelastete und aus 100% Plastik hergestellte Billigfummel meinen, die es gern mal für 5-10 Euro beim schwedischen Moderiesen gibt?